Kostenloses Vorsorgescreening beim Nierenkongress im Austria Center Vienna
Mit zwei Legacy-Projekten zeigte der europäische Nephrologie-Kongress der ERA im Austria Center Vienna eine sichtbare Wirkung in der Stadt. Neben Besuchen in Wiener Schulen wurden der Bevölkerung an zwei Tagen kostenlose Nierenscreenings vor dem Kongresszentrum angeboten.
Internationale Kongresse sind für Wien nicht nur ein bedeutender Wirtschafts- und Wissenschaftsfaktor - sie entwickeln sich derzeit auch rasant weiter. Immer häufiger setzen sie dabei verstärkt auf „Legacy“ in der Destination - also konkrete Maßnahmen zur Information und Einbindung der Bevölkerung.
„Gemeinsam mit dem Vienna Convention Bureau hat der europäische Nephrologie-Kongress ERA zwei tolle Initiativen gesetzt, um gezielt ein öffentliches Bewusstsein für die Nierengesundheit in Wien zu schaffen. Auch unser Wissenschaftskommunikationsservice trägt immer wieder dazu bei, dass wesentliche Inhalte von Kongressen an die breite Öffentlichkeit kommuniziert werden“, berichtet Susanne Baumann-Söllner, Direktorin des Austria Center Vienna.
Ein Kongress mit sichtbarer Wirkung
Bereits Mitte Mai besuchten lokale Nephrologen drei Wiener Schulen, um den Schülern in Workshops viel Wissenswertes über Nierenfunktion und Nierengesundheit zu erklären. Zusätzlich zu diesem „Kidney School Project“ wurde am 5. und 6. Juni jeweils von 9.30 bis 17.30 Uhr während des Kongresses beim Eingang des Austria Center Vienna ein mobiler Screening-Truck der Bevölkerung für kostenlose Nierenscreenings zur Verfügung gestellt.
„Das ist ein niederschwelliger Beitrag zur Früherkennung und Gesundheitsförderung im öffentlichen Raum, der das langfristige Engagement der ERA zeigt, medizinische Themen auch außerhalb der Fachwelt sichtbar zu machen“, so Baumann-Söllner. Immerhin sterben jährlich 1,2 Millionen Menschen weltweit aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung - und allein in Österreich sind 800.000 bis 970.000 Menschen von einer solchen Erkrankung betroffen.
Game Changers in der Nierenheilkunde
Mit mehr als 9.000 Teilnehmern vor Ort und virtuell war der 62. Kongress der European Renal Association (ERA) von 4. bis 7. Juni 2025 im Austria Center Vienna einer der weltweit größten und einflussreichsten Fachkongresse im Bereich Nephrologie. Unter dem Motto "Game Changers in Nephrology" widmete er sich zukunftsweisenden Entwicklungen in der Nierenheilkunde.
Das hochkarätige wissenschaftliche Programm war in sieben Themenschwerpunkte gegliedert - von der chronischen Nierenerkrankung über Dialyse und Transplantation bis zur Intensivmedizin. Mehr als 250 internationale Experten gestalteten Plenarvorträge, Symposien, Hands-on Kurse und innovative Formaten wie Creative Labs. Dabei achtete das wissenschaftliche Komitee der ERA wie jedes Jahr gezielt auf Geschlechterparität, berufliche Diversität und geografische Ausgewogenheit.
Starkes Engagement für die Umwelt
Die ERA strebte auch eine Zertifizierung als "Green Meeting" gemäß dem Österreichischen Umweltzeichen an. Um dieses Ziel zu erreichen, setzte der Kongress auf ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept, das von wiederverwendbarer Dekoration und umweltfreundlichen Namensschildern über vegetarisches Catering bis zum papierlosen Informationsangebot reichte.
Für das Team und die Vortragenden waren Hotels fußläufig zum Veranstaltungsort gebucht und durch die Kooperation mit Mobilitätsanbietern - darunter den ÖBB und deren Kongresskonto - wurde die klimafreundliche Anreise gefördert. Ein weiteres zentrales Element des Engagements für die Umwelt war die Unterstützung der DonauCleanUp-Initiative durch Spenden, um den engen Zusammenhang zwischen Umwelt- und Nierengesundheit zu unterstreichen.
Als Teil der europaweiten RhineCleanUp-Bewegung sammeln Freiwillige dabei Plastikmüll an den Ufern der Donau, um die Verschmutzung der Weltmeere zu reduzieren. Bisher haben so 100.000 Personen mehr als 1,5 Tonnen Plastikmüll entfernt. Zugleich setzt die ERA auf Inklusion und Teilhabe mit Live-Übersetzungen in sieben Sprachen und ermäßigten Teilnahmegebühren für Studierende, junge Nephrologen und Teilnehmer aus Ländern mit niedrigem Einkommen. (red)