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Hotellerie ist entsetzt: Deutschland erklärt Wien zum Risikogebiet

Schon mit der Schweizer Reisewarnung für Wien und den zu Beginn der Woche verkündeten verschärften Maßnahmen für Veranstaltungen stehen Stornierungen in der heimischen Hotellerie wieder an der Tagesordnung. Mit der deutschen Reisewarnung für Wien hat sich die Situation nun dramatisch verschärft.

„Es hagelt Stornierungen und Buchungen für den weiteren Herbst bleiben komplett aus. Wir befinden uns in der größten touristischen Krise, die wir jemals in Wien hatten,“ berichtet Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbands Hotellerie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die aktuelle Hiobsbotschaft für den Wiener Tourismus.

Noch immer sind nur rund 60 Prozent der Betriebe geöffnet und die Auslastungszahlen der offenen Häuser liegen nur bei 28 Prozent. Zuletzt sei aber ein leichter Aufwärtstrend in der Branche erkennbar gewesen. Einige Betriebe berichteten sogar von einer passablen Auslastung von 50 bis 60 Prozent im September und Oktober. Aufgrund der aktuellen Entwicklung stehe man aber nun vor einer Auslastung von nicht einmal 10 Prozent.

Kündigungen oder gleich zusperren

„Damit kann kein Betrieb auch nur annähernd kostendeckend geführt werden. Viele Unternehmer sind einfach nur mehr verzweifelt und überlegen, ihre Betriebe wieder komplett zuzusperren,“ skizziert Kraus-Winkler die Stimmung in der Branche. So hatten erst am Dienstag die Sacher Hotels in Wien und Salzburg die Kündigung von 140 Mitarbeitern bekannt gegeben. Allein in Wien sind 105 Beschäftigte betroffen.

„Dramatischer kann eine Situation nicht sein", sagte dazu Sacher-Chef Matthias Winkler. Der Umsatz bei Sacher werde 2020 bei nur 25% des Vorjahres liegen. Im nächsten Jahr würden es "vielleicht 30 bis 35%", so Winkler. Er rechne damit, dass der internationale Tourismus vier bis fünf Jahre brauchen werde, um sich wieder zu erholen.

Appell an die Wiener Stadtregierung

Die oberste Hotellerie-Sprecherin richtet daher einen Appell an die Wiener Stadtregierung: „Es gilt jetzt, Versäumnisse bei der Eindämmung des Coronavirus in Wien schnellstens aufzuholen und die richtigen Maßnahmen zu setzen, um die Fallzahlen in den Griff zu bekommen. Denn der Tourismus in Wien kann es sich nicht leisten, dass das Image von Wien einen noch größeren Schaden erleidet.“ (red)





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