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Umfrage: Deutsche Flughäfen verärgern die Geschäftsreisenden

Die Geschäftsreisenden in Deutschland haben an den Flughäfen des Landes einiges auszusetzen. Sie beklagen vorwiegend lange Wartezeiten, unfreundliches Personal und hohe Getränkepreise. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von American Express Global Business Travel (GBT).

Bei der Ankunft am Flughafen ärgern sich die Geschäftsreisenden demnach am meisten über hohe Parkgebühren (77%) sowie die unzureichende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und lange Wege zum Gate (jeweils ca. 60%).

Den Check-in und die Kofferaufgabe am Automaten zu erledigen, stört nur 10%. Der Mehrheit ist es egal, ob sie von Personal oder Automaten bedient werden (54%) und der Rest befürwortet sogar die zunehmende Automatisierung (34%). Bei der Kofferaufgabe stört sich die Mehrheit der Befragten an der langen Wartezeit (80%) und keiner Absehbarkeit der Wartedauer (60%).

Knapp 30% hatten bereits Probleme bei der Gepäckaufgabe am Automaten und 26% beklagen sich über hohe Entgelte für Übergepäck. Als weitere Ärgernisse nennen die Geschäftsreisenden die Unfreundlichkeit und die geringe Hilfsbereitschaft des Personals.

Körperscanner sind kein Problem

Auch bei den Sicherheitskontrollen ärgern sich die Geschäftsreisenden über lange Wartezeiten (95%) und keinerlei Angaben zur Wartedauer (82%). An Körperscanner und das Abtasten durch das Sicherheitspersonal haben sie sich hingegen bereits gewöhnt, denn nur eine Minderheit nimmt dies noch als lästig wahr. Das Ausziehen der Schuhe wird jedoch von mehr als der Hälfte der Befragten als Ärgernis deklariert.

Außerdem werden mehrfach unfreundliches Personal und inkonsistente Methoden bei den Kontrollen bemängelt. Im Transit-Bereich beklagen 85% der Befragten zu hohe Getränke- und Lebensmittelpreise. „Die Abzocke bei Mineralwasser ist eine echte Frechheit“, beschwert sich ein Teilnehmer der Umfrage: „Es müsste zumindest für Wasser einen angemessenen Preis geben, da man gezwungen ist, alle Getränke abzugeben.“

Gate-Wechsel kurz vor dem Boarding

80% haben sich außerdem schon über einen Gate-Wechsel kurz vor dem Boarding geärgert, etwa 70% bemängeln ungenügend Ruheräume und bequeme Liegen und knapp 35% wünschten sich frische Luft in den Raucherräumen. In weiteren Kommentaren geben die Geschäftsreisenden an, dass es mehr Steckdosen im Transit-Bereich geben sollte, da sie häufig auf einen vollen Handy-Akku angewiesen seien – beispielsweise bei der Benutzung von mobilen Bordkarten.

Im Hygienebereich stört die Mehrheit der Reisenden, dass es nicht möglich ist, mit viel Gepäck – beispielsweise einem großen Koffer – eine Toilettenkabine zu betreten (80%). Kaum stören sie sich hingegen, wenn es an einem Flughafen keine Duschmöglichkeiten gibt. Allerdings werden lange Schlangen vor den Toiletten und fehlende Trinkwasserspender als Ärgernis wahrgenommen. Beim Boarding bemängeln 75%, dass die meisten Fluggesellschaften heute keine Einsteigelogik nach Sitzplätzen mehr haben. Ähnlich viele bemängeln ungenügend Sitzmöglichkeiten im Wartebereich.

Lästige Wartezeiten am Gepäckband

Mehr als die Hälfte hat sich schon über überfüllte Shuttlebusse und keinerlei Sitzmöglichkeiten in den Bussen geärgert, wenn das Flugzeug auf einer Außenposition steht. Bei der Ankunft ist es mal wieder die lästige Wartezeit am Gepäckband, die Geschäftsreisende am meisten stört. Fast 90% nehmen es als Ärgernis wahr, lang auf ihren Koffer warten zu müssen und bei 30% der Befragten ist bereits ein Koffer auf Reisen verloren gegangen.

„Geschäftsreisen sind eine Frage optimierter Prozesse und Kosten. Das gilt schon lange für Buchungen, Umbuchungen, Ticketing und Reisekostenabrechnungen – und das sollte auch unterwegs gelten“, sagt Florian Storp, Vice President Central Europe bei American Express Global Business Travel: „Unsere Trendumfrage zeigt, dass an den deutschen Flughäfen noch lange nicht alles glatt läuft“.

Storp gibt zwar zu, dass man gezielt nach den Ärgernissen gefragt habe – und nicht nach positiven Erfahrungen. Trotzdem seien die Ergebnisse ernst zu nehmen: „Viele Geschäftsreisende haben das Gefühl, durch Wartezeiten oder unzureichende Ausstattung der Warteräume Zeit zu verlieren, die sie für die Arbeit oder zur Entspannung hätten nutzen können. Um die Umfrage mit einem Kalauer zusammenzufassen: An den deutschen Flughäfen ist noch Luft nach oben.“ (red)





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