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AUA-Bordpersonal im Streik

Seit heute Früh, 7:00 Uhr, streikt das Bordpersonal der AUA. Der Beschluss dazu wurde kurz zuvor im AUA Crew-Gebäude am Flughafen Wien-Schwechat durch Abstimmung per Handzeichen gefasst. Dem vorausgegangen war eine einstweilige Verfügung gegen das Abhalten der für heute angekündigten Betriebsversammlung, was der AUA-Vorstand gestern im letzten Moment noch gerichtlich verfügen lassen - und auch zeitgerecht zustellen - konnte. Gesetzlich scheint der juristische Schritt fundiert zu sein, da es in Österreich zwar generell kein Recht auf Streik gibt, die mächtigen Gewerkschaften sich bisher jedoch bei Arbeitniederlegungen meistens durchsetzen konnten.

Der orf.at schildert die derzeitige Situation am Flughafen Wien Schwechat wie folgt: Die Entscheidung fiel in einer Protest-Versammlung, die vom AUA-Vorstand im letzten Moment gerichtlich verboten worden war. Der laut Gewerkschaft "einfach unglaubliche" Schritt hatte die Stimmung bei der Belegschaft jedoch offenbar endgültig kippen lassen.Juristisches Gerangel in der NachtDem Beschluss war ein juristisches Gerangel in der Nacht vorausgegangen. Vorerst hatte sich die Belegschaft auf den Standpunkt gestellt, dass das Verbot rechtlich unwirksam sei. Doch der AUA-Vorstand konnte erreichen, dass der Beschluss im letzten Moment zugestellt wurde.Die Taktik der Unternehmensleitung hatte für Empörung bei der Belegschaft gesorgt. Trotz nächtlicher SMS-Warnungen, dass man nun Gefahr laufe, von der Unternehmensleitung geklagt zu werden, kamen Samstagfrüh rund 300 AUA-Bedienstete zur Protestversammlung.Pfiffe und BuhrufeAUA-Bord-Betriebsratschef Rudolf Novak bezeichnete die Schritte der Unternehmensleitung Samstagfrüh vor den Protestierenden als "Redeverbot" und "Maulkorb". Dies quittierten die Piloten und Flugbegleiter mit Buhrufen und Pfiffen, auch Trillerpfeifen waren zu hören."Streiken! Streiken!"Der Streikbeschluss selbst verlief tumultartig. Nach Applaus für den Zwischenruf "Streiken! Streiken!" konstatierte Gewerkschafter Robert Hengstler: "Also gibt es diesen Antrag" - mit dem Antrag erklärten sich die Anwesenden prompt geschlossen per Handzeichen einverstanden."Da kann ich auf die Gegenprobe verzichten", meinte Hengster um genau 7.04 Uhr. Laut AUA-Betriebsrat Rudolf Novak ist sogar eine AUA-Crew, die bereits zu ihrer Maschine auf dem Flugfeld unterwegs war, nach dem Streikbeschluss wieder umgekehrt und zurückgekommen.Kein Ende in AussichtZur voraussichtlichen Dauer des Streiks könne man "noch gar nichts sagen", hieß es nach dem Beschluss. Zuvor hatte es geheißen, dass ein allfälliger Streik am Samstag höchstens bis 24 Uhr dauern werde, wahrscheinlich aber nur bis zum Nachmittag.Die Unternehmensleitung konterte hart: Wegen des rechtlich nicht gedeckten Streiks behalte man sich rechtliche Schritte gegen die Belegschaft vor, erklärte der Vorstand. Das AUA-Bordpersonal erklärte wiederum, dass sich der ÖGB hinter die Streikenden gestellt habe.Liste mit "Streikbrechern"Hengster erstellte am Samstag unterdessen eine Liste mit "Streikbrechern": EU Jet, Titan, Wedel, Volare sowie eine Styrian-Maschine und eine der Adria Airways hätten demnach die bestreikten AUA-Flüge übernommen.Details zu Flugausfällen und -verspätungen in Wien unter www.viennaairport.com, An- und Abflüge