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Studie: Chinesen reisen immer individueller

Trotz des nachlassenden Wirtschaftswachstums ist die Reiselust der Chinesen ungebrochen: 92% der chinesischen Reisenden planen auch dieses Jahr gleich viel oder mehr für Reisen auszugeben als im Vorjahr.

Das ergab der fünfte Chinese International Travel Monitor (CITM) des Hotelbuchungsportals Hotels.com, für den im Mai dieses Jahres 3.000 chinesische Reisende sowie weltweit 5.800 Hotelbetriebe befragt wurden. Letztes Jahr reisten demnach 120 Mio. Chinesen ins Ausland. 2014 waren es noch 117 Millionen.

Mit einem Reisebudget von durchschnittlich 3.128 EUR pro Jahr gehören die Chinesen laut CITM zu den zahlungskräftigsten Reisenden weltweit. Auch wenn ihr tägliches Reisebudget 2015 um durchschnittlich 17% zurückging, gab rund ein Drittel der Befragten an, seine Ausgaben nächstes Jahr erhöhen zu wollen. Dabei sind sie bereit, rund 25% ihres Einkommens für Reisen auszugeben.

Fünf chinesische Reisetypen

Das Wachstumspotenzial ist weiterhin hoch: Aktuell besitzen gerade einmal 5% der 1,4 Mrd. Chinesen einen Reisepass. Das Bild von chinesischen Busreisenden, die in großer Zahl Sehenswürdigkeiten abfotografieren und dabei die Innenstädte verstopfen, ist allerdings schon heute überholt. Hotels.com hat fünf datenbasierte Personas entwickelt, die die Vielfalt chinesischer Reisender verdeutlicht:

  • Die detailverliebten Entdecker (25%): Geboren in den 1960er- und 1970er-Jahren, ist diese Gruppe innovativ und optimistisch. Sie lernt gerne Neues kennen und plant ihre Reisen bis ins kleinste Detail.
  • Die zurückhaltenden Neugierigen (25%): Ebenfalls in den 1960er- und 1970er-Jahren geboren, kommen Angehörige dieser Gruppe aus kleineren Städten. Sie sind verantwortungsbewusst und reisen stets mit ihrer Familie. Unterwegs übernachten sie in vertrauenswürdigen, familienfreundlichen Hotels.
  • Die Erlebnis-Jäger (17%): Sie wurden in den 1980er- und 1990er-Jahren geboren und stammen aus chinesischen Großstädten. Sie übernachten in stylischen Hotels und suchen nach kulturellen Events an ihren Reisezielen. Diese Gruppe ist unabhängig und ehrgeizig, Reisen ist für sie eine Bereicherung ihres Erfahrungsschatzes.
  • Die Verwöhnten (12%): Geboren in den 1980ern, nutzen sie Reisen zum Genuss und als Statussymbol. An ihrem Reiseziel suchen sie das Abenteuer und übernachten in Hotels der höheren Kategorie.
  • Die Vergnügungsfreunde (21%): Sie gehören der Generation Y an. Anders als in den restlichen Gruppen besteht diese mehrheitlich aus Frauen. Sie hat Sinn für das Ästhetische, sucht nach einem guten Preis-Leistungsverhältnis und ist nicht materialistisch geprägt.
Erlebnis-Jäger werden mehr

Abhiram Chowdhry, Vize-Präsident und Geschäftsführer der Asien-Pazifik-Region bei Hotels.com, rät den Hoteliers davon ab, alle chinesischen Reisenden über einen Kamm zu scheren: „Wir dürfen Reisende aus China nicht länger als eine homogene Masse betrachten. Stattdessen müssen wir neue und individuelle Produkt- und Marketing-Strategien für den anspruchsvollen chinesischen Reisenden entwickeln“.

Derzeit würden detailverliebte Entdecker und zurückhaltend Neugierige noch die größten Reisegruppen ausmachen. Jedoch wachsen andere Gruppen schnell, vor allem die Gruppe der Erlebnis-Jäger. Ihr gehören viele Millennials an, die laut CITM mit 428 EUR die höchsten Reiseausgaben pro Tag aufweisen, so Chowdhry. Laut Angaben der befragten Hoteliers steigt die Anzahl der chinesischen Reisenden unter 35 Jahren mit 12% überdurchschnittlich stark. (red)





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